Hauptbereich
Großes Aufgebot zum Jubiläum
Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 09.07.2024
Schon am frühen Morgen zogen die Fanfaren und Trommler vom Ring Oberschwäbischer Fanfarenzüge zum Weckruf durch die Stadt. Mit dem 1. Ökumenischen Festgottesdienst zum Adelindisfest in der Stiftskirche begann der Sonntag. Zelebriert von Pfarrer Martin Dörflinger und Pfarrerin Charlotte Horn und musikalisch mitgestaltet von der Stadtkapelle und dem Chor des Progymnasiums Bad Buchau. Schüler des Progymnasiums und der Federseeschule in den historischen Kostümen verlasen auch die Lesungen und Fürbitten.
Nach dem Gottesdienst fanden sich die Ehrengäste zu einem kurzen Empfang im Rathaus ein und wurden vom Bürgermeister Peter Diesch begrüßt. Diesch zeigte kurz den Lebensweg der regionalen Volksheiligen Adelindis auf, die Anfang des 10. Jahrhunderts im Buchauer Kloster gewirkt hat und sich vor allem auch um die arme und bedürftige Bevölkerung gekümmert hat. Unter den Ehrengästen waren Regierungspräsident Klaus Tappeser, die CDU-Abgeordneten Josef Rief und Thomas Dörflinger sowie die Buchauer Ehrenbürger Alfons Herrrmann und Rolf Preißing. Des weiteren Bürgermeisterkollegen, sogar aus dem sächsischen Callenberg der Partnergemeinde Buchaus und die Vertreter umliegender Kinder- und Heimatfeste aus Bad Schussenried, Bad Saulgau und Laupheim.
Der neue Vorstand vom Adelindisfestkomitee Thomas Bürker konnte dann auch gleich einige Urkunden an die Sieger vom Jedermann-Armbrustschießen überreichen. Nach dem kurzen Umtrunk machte sich die Festgesellschaft auf den Weg zur Ehrentribüne. Josef Magino, der den Umzug kommentieren sollte, stimmte noch das alte Lied „Mein Buchau“ an, das damals den „lieben Kleinen“ von Sanitätsarzt Simon Nördlinger gewidmet wurde.
Der Regen hatte rechtzeitig aufgehört und die Sonne spickte sogar hinter den Wolken vor, als der berittene Fanfarenzug Bad Saulgau den Festumzug mit mehr als 60 zum Teil historischen Gruppen und Musikkapellen, Trommlercorps und Fanfarenzüge mit herrlichen Pferdegespannen und geschmückten Wagen aus dem ganzen Federseegebiet eröffnete. Danach in der Kutsche die Ehrenmitglieder und Ehrengäste des Adelindisvereins.
Das Reich unserer Kinder mit Märchen und Sagen war für die jüngeren vorgesehen. Ob Mutter Sonne, der niedliche Puppenwagen oder die Marienkäfer vom Kindergarten wurden immer mit Beifall bedacht. Die Vogelwelt am Federsee war Teil in der Gruppe Federsee damals und heute. Störche, Schwäne und Frösche wurden in bunten Kostümen gezeigt wie die Fischer auch, sogar mit einem großen Weller auf dem Wagen, oder gar das Nebelmännlein vom Federsee.
Auch die Archäologie konnte schön und interessant aufwarten. Ob die Steinzeit- und Bronzezeitmenschen aus Seekirch, Oggelshausen und der Wasserburg Buchau und waren immer im Fokus der Fotografen. Nicht weniger interessant die aufwendigen Gruppen und Wagen der seligen Äbtissin Irmengardis, Graf Hatto (Pfarrer Dörflinger), hoch zu Ross, mit Gefolge, die Selige Adelindis und Fürstäbtissin Maximiliana. Der Bauernkrieg von 1525, die Kanzacher und Moosburger Rittersleut wie auch die Steinschweitzer präsentierten sich toll.
Das Leben in der Freien Reichsstadt Buchau wurde gleich in zehn Gruppen dargestellt. Ob der Apostel von Buchau, das Zunftwesen der Bürger im 18.Jahrhundert wie die Bäcker, Fischer oder Bierbrauer. Das Hochgericht des Stiftes mit dem Galgen aber auch Kuno der Fährmann ergaben einen eindrucksvollen Querschnitt durch die damalige Zeit.
Aus der jüngeren Vergangenheit waren Trachtengruppen zu sehen, die Buchauer Synagoge durfte nicht fehlen, historische Fahnen und die Oggelshauser Torfstecher wie auch die Seekircher Seegrasverarbeitung. Szenen aus dem Moorbad und der Therme waren zu sehen, und den Abschluss machte wie immer das Buchauer Bähnle. Im Festzelt und Rummelplatz war danach bis zum Abend Hochbetrieb und ein mehr als schönes Feuerwerk nach der nächtlichen Serenade der Stadtkapelle beendete das diesjährige Adelindis- und Kinderfest.